drumitfive für Einsteiger, Grundlagen und Einstellungen einfach erklärt

Started by teletom007, October 16, 2014, 12:35:33 PM

Previous topic - Next topic

teletom007

ENDLICH HAT 2BOX EINE INFORMATIVE WEBSEITE MIT VIDEO-ANLEITUNGEN IN's NETZ GESTELLT!!!

http://open-sound-system.com/?lang=de






Hallo Einsteiger und Interessierte,
hier versuche ich mit einfachen Worten den Einstieg mit dem DrumItFive zu erleichtern und von Zeit zu Zeit ein paar Sachen zu erörtern. Alles subjektive und ohne Gewähr. :rock:

Part 1:

UNIT, KIT und Routing

2box ist eigentlich ganz einfach, einstecken und loslegen, vor allem wenn man ein komplettes Set hat, da hier die Basiseinstellungen schon mal funktionieren. Individuelle Anpassungen kommen dann später wenn man mit dem Teil warm geworden ist.
Ich hatte mit einem DDT-Kesselset und Drumit5 Brain begonnen, zwecks Optik und Kesselfeeling, bin nun aber auf ein reines 2box-Set umgestiegen.
Das Drumit5 hat eine 4 GB SD-Karte integriert auf der sich die Systemeinstellungen, die Instrumente und deren Zusammenstellung / Einstellungen befindet, also alles. Diese Karte spricht man über den USB des Brain an und kann somit alle Daten mit einem PC austauschen, allerdings ist das ein lahmer USB-1 Anschluss. Hier gibt es die nicht offizielle Lösung, den Kartenslot nach außen zu verlegen und mit einer 32 GB Karte zu betreiben, zB von „Jman“.

Es gibt 2 Einstell-Ebenen. UNIT und KIT.

UNIT:
Hier sind die Systemeinstellungen zu finden.
Type: was für ein Pad hängt am Port, 2box-Pad oder zB. ein Akustiktrigger
Gain: Triggerverstärkung ( Pegelanpassung der event. verschiedenen Trigger Fabrikate)
Tresh: ab welcher Schlagstärke reagiert das Brain mit einem Sound.
Curve: Anpassung an die Spielweise, sehr wichtig! Linear, negativ oder positive Kurve.
Xtalk: mächtige Waffe gegen Übersprechen unter den einzelnen Instrumenten.
MIX: hier werden die Instrumente den 6 Out-Kanälen zugeordnet, also Ausgänge für Mixer.

KIT:
Hier werden die 100 Drumset-Plätze zusammengestellt, verwaltet und angepasst.
Über die KIT-Taste und den linken Drehregler wird ein Kit ausgewählt, über die Page-Taster werden die Parameter ausgewählt.

Grundsätzliches zur Dateistruktur auf der Karte:
Die einzelnen Instrumente liegen in den entsprechenden Verzeichnissen wie Tom, Snare, Loop, Kick usw. Dies dient der Ãœbersicht, ist aber nicht zwingend. Es ist letztlich egal wo welches Instrument liegt. Die Datei DrumIt.dkit ist die Systemdatei. Hier sind alle Einstellungen abgelegt, also System und auch KIT-Einstellungen. Hier wird auch gespeichert aus welchen Instrumenten zB. das Kit 1 besteht.
Die Datei DrumItIni.dkit ist eine Sicherungsdatei der Werks-DrumIt.dkit und kann bei Bedarf als DrumIt.dkit verwendet werden.
Wenn ich also die DrumIt.dkit kopiere und umbenenne, habe ich eine Sicherung meiner gesamten Einstellungen (nicht die der dsnd Soundfiles!). Das Drumit5 sucht sich beim Sytemstart immer die „DrumIt.dkit“ auf der Karte und liest diese ein.
Die Datei DrumIt126.bin beinhaltet das Betriebssystem. Diese kann bei einem Update durch 2box dann ausgetauscht werden.
Die einzelnen Kits kann man auch komfortabler auf dem PC zusammenstellen. Hier kann man sich das Programm „DKit Manager“ herunter laden.   http://www.hyperactive.de/support/2box

Gerade für den Live-Einsatz möchte ich hier mal meine GRUNDSÃ,,TZLICHEN Erfahrung und Vorgehensweise erklären.

Mein Kanalrouting bei den UNIT Einstellungen:
Kick Out1, Snare Out2, HiHat Out3, Toms Out4, Cymbs Out5, Out6 verwende ich zZ.nicht

Somit fahre ich mit 5 Kanälen auf meinen Mixer. Es handelt sich übrigens hier um symetrische Ausgänge, Klinke.
Ich stelle bei den KIT-Einstellungen alle meine Instrumente in allen Kits in der Lautstärke auf 0 DB, den eigentliche Lautstärkenmix mach ich dann an den 5 OUT Reglern und zwar so das, der Mix über den Kopfhörerausgang stimmt. Die 5 Kanäle werden am externen Mixer ja sowieso getrennt verarbeitet. Vorteil hier ist, man hat über alle Kits hinweg einen homogenen Kopfhörersound und kann zur Not auch über den Kopfhörerausgang Stereo auf einen Mixer fahren wenn die Kanäle am Mixer knapp sind oder nur über eine aktive Box getrommelt wird. Macht man das nicht so (wie ich anfangs) muss man jedes Instrument in jedem Kit einzeln anpassen. Das kann nerven vor allem wenn man öfters die Sounds tauscht und ausprobiert.

Link zum deutschen Importeur:  http://www.hyperactive.de/support/2box

Wenn Interesse für weitere Ausführungen in dieser Weise besteht, mach ich das so weiter, je nach Zeit oder Anfrage.

teletom007

#1
Part 2:
Sounddateien.dsnd  :rock:
Üblicherweise „erzeugen“ Drumcomputer ihre Sounds auf elektronischem Weg. Es wird also ein Ton „generiert“, bearbeitet und dann je nach Anschlagstärke ausgegeben.
2Box geht einen eigenen Weg, hier werden in der Regel „akustisch aufgenommene“ Sounddateien „abgespielt“.
Wie entsteht eine Sounddatei:
Ich gehe mit meiner Snare in ein Tonstudio, nehme mir 3 hochwertige Mikrophone. Ein Mikro für das Snarefell oben, ein Mikro für den Snareteppich unten, das 3. Mikro stelle ich im Raum auf für den Raumanteil. Nun mache ich meine Aufnahmen und zwar von jedem Snareschlag eine. Das wiederhole ich, sagen wir mal 100 mal, jeder Schlag in einer anderen Stärke. Als Ergebnis habe ich 100 Aufnahmen, jede in einer anderen Lautstärke und anderem Klangbild. Ein akustisches Instrument verändert ja auch sein Klangbild mit zunehmender Anschlagstärke. Da ich 3 Mikros habe sind es nun 3 Aufnahmespuren mit je 100 Aufnahmen. Nun mixe ich mir hieraus meinen gewünschten Snaresound und habe 100 kleine Sounddateien abgespeichert im Format .wav.
Die gleiche Prozedur mache ich nun noch mit meinem Snare-Rand für den Rim-Sound.

Mit dem DrumitFive-Editor von 2box kann ich diese 100 wav-Dateien einlesen und zu einer Sounddatei dsnd konvertieren. Der Editor ordnet hierbei die kleinen wav's in aufsteigender Reihenfolge von der leisesten bis zur lautesten Aufnahme. Fertig ist die Sounddatei.

Wenn ich nun diese Datei im drumit5 auf meinen Snarekanal lege, weist das Programm jedem Schlag die zur Schlagstärke passende wav-Aufnahme zu und spielt diese ab. Das ist das Prinzip.


Es geht natürlich auch einfacher. Professionelle Drum-VST Produkte verwenden die gleiche Vorgehensweise um ihre Sounds zu produzieren, hier natürlich aufwendiger und in einer sehr guten Qualität. Ich nenne nur einige wie Drumasonic, Addictive Drums, Superior Drummer, es gibt aber auch einige freie Programme.
Hat man so ein Programm kann man mit der Software „SDSE“ von Lustark (http://lustark.com/) alle Sounds auf einfache Weise mit nur einem Klick in das passende dsnd-Format konvertieren und so seine eigenen Kits erstellen. Das kann ich natürlich auch mit Bläsern oder anderen Instrumenten machen.
Aus wav-Dateien, zB. einem Basslauf oder Gitarrenriff  kann ich dem DrumitFive-Editor auch Loops erzeugen.

Nimmt man eine dsnd auseinander, zB. mit „dsoundtool.jar“ sieht man die einzelnen wav-Segmente.


teletom007

Part 3:

Parameter Curve bei den UNIT-Einstellungen.

Der Parameter Curve ist meiner Meinung nach ein sehr entscheidender Faktor. Hier kann man das Set an seine Spielweise anpassen.
Bin ich ein Knüppler, Streichler, versierter Techniker oder will ich gar bei jedem Schlag die maximale Lautstärke haben?
Ich habe das Curve- Diagramm aus dem Benutzerhandbuch etwas ergänzt und verändert um an 3 Beispielen zu zeigen was bei den verschiedenen Einstellungen passiert. Die senkrechte Achse soll die erzeugte Lautstärke darstellen, die Waagerechte Achse die Schlagstärke auf die Trommel.

Curve Norm:
Hier steigt die Laustärke Linear mit steigender Schlagstärke von ganz leise bis ganz laut an. Eignet sich gut für die Becken und höchste Dynamik.

Curve Pos2:
Hier steigt die Laustärke bis etwa zur mittelstarken Schlagstärke sehr steil an, wird aber dann sehr flach. Also leise Schläge werden stark angehoben, stärkere Schläge nur noch leicht, ich erreiche die maximale Lautstärke aber rel. früh.
Kann ich mir zB. bei der Basdrum eines Hardrockers vorstellen der immer den vollen Saft auf der Bas haben will. Ein Jazzer wird hier wohl eine Norm-Einstellung wählen.

Curve Neg2:
Bei den Neg-Einstellungen verhält es sich genau umgekehrt. Die schwachen Anschläge bringen im Vergleich zur Norm-Curve viel weniger Lautstärke und steigen nur leicht an. Die stärkeren Anschläge steigen dann steiler an, erreichen aber sehr spät die maximale Lautstärke.
Ich benutze Neg1 für Bas und Snaredrum. Da die Sounds der Drumit5-Files nicht nur lauter werden sondern auch den Sound ändern (es sind ja Aufnahmen von Akustik Drums) möchte ich die lauteste Klangfarbe erst sehr spät, also wenn ich richtig reindresche. Das ist aber ganz individuell.
Ich kann nur empfehlen mit „Curve“ ein wenig intensiver zu Testen und auch von Zeit zu Zeit zu prüfen ob die Einstellungen noch zum eigenen Geschmack passen.

Neue dsnd-Sounds teste ich allerdings immer mit meiner Standart-SD Karte, hier ist alles auf Norm gestellt damit ich die Sounds besser beurteilen kann. Die UNIT-Einstellungen kann ich jetzt ja dank Lustark’s neuer Software einfach separat einlesen.
Ich denke und hoffe, dass das Diagramm das Beschriebene gut verdeutlicht.

ps: die Neg2 Curve sieht man leider schlecht.





teletom007